Ein Film zur Ausstellung „Hans Haacke“, die vom 12.12.2019 bis 7.2.2020 im Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München, zu sehen war. Der Künstler Hans Haacke (*1936 in Köln, lebt und arbeitet in New York) ist international bekannt für seine institutionskritischen Arbeiten, in denen er sozialpolitische Verflechtungen des Kunst(markt)systems aufdeckt und als kritischer Verfechter einer Kunst der „Aufklärung“ gesetzeswidrige, missliche und bedrohliche Realitäten thematisiert. Dr. Ursula Ströbele (Studienzentrum zur Kunst der Moderne und Gegenwart am Zentralinstitut für Kunstgeschichte) erinnert in diesem Film an das weniger bekannte Frühwerk des Künstlers Hans Haacke. Die Arbeiten aus dieser Zeit thematisieren die Grenzen eines Werks in Bezug auf seine Umwelt und hinterfragen die Trennung zwischen Kultur und Natur – signifikant für die zeitgenössische Kunstpraxis. --------------------------------- A film about the exhibition "Hans Haacke", which was shown from 12.12.2019 to 7.2.2020 at the Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Munich. The artist Hans Haacke (*1936 in Cologne, lives and works in New York) is internationally known for his institution-critical works, in which he exposes socio-political entanglements of the art (market) system and, as a critical advocate of an art of "enlightenment", addresses illegal, awkward and threatening realities. In this film, Dr. Ursula Ströbele (Studienzentrum zur Kunst der Moderne und Gegenwart at the Zentralinstitut für Kunstgeschichte) recalls the lesser known early work of the artist Hans Haacke. The works from this period address the boundaries of a work in relation to its environment and question the separation between culture and nature - significant for contemporary art practice.
Ausstellung: Phönix aus der Asche. Bildwerdung der Antike - Druckgrafiken bis 1869 Die verschwundene, zerstörte, leblose Antike ersteht seit Jahrhunderten immer wieder neu auf, ähnlich wie der mythische Vogel Phönix aus der Asche seines verbrannten Leibes. Bilder – seien es reine Fantasien, Aufnahmen der Überreste, Rekonstruktionen, Repliken oder Reiseimpressionen – spielen dabei eine zentrale Rolle. Erst diese kontinuierlichen „Bildwerdungen“ begründen seit der Renaissance die Faszination der Antike. Die Bilder machen zugleich besonders deutlich, dass das Interesse nie nur auf eine „klassische“, römisch-griechische Antike beschränkt war, sondern stets die lokalen Antiken aller Länder Europas, Kleinasien und Nordafrika miteinschloss, ja selbst die Kulturen in Fernost und Amerika zum Vergleich heranzog. Für diese Bildwerdung der Antike kommt insbesondere dem Medium der Druckgrafik, das seit dem späten 15. Jahrhundert eine weite Verbreitung von Abbildungen ermöglichte, entscheidende Bedeutung zu. Die Ausstellung und ein Katalog untersuchen die epistemischen Funktionen dieser Grafiken, ihre eigenständigen Möglichkeiten, aber auch die Grenzen des durch sie Darstellbaren, ihr „Nachleben“ durch Neuauflagen, Nachstiche und Übernahmen wie auch ihr Verhältnis zu begleitenden Texten. Ein Ausblick beleuchtet den Übergang zu den neuen, mit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufkommenden Möglichkeiten moderner Bildgebung und Vervielfältigung, allen voran der Fotografie. In zwölf thematisch organisierten Sektionen sind über 100 Werke der Druckgrafik aus vier Jahrhunderten sowie Fotografien, Postkarten und Abgüsse zur Antikenrezeption zu sehen. Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Museum für Abgüsse klassischer Bildwerke München, den Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek München sowie den Instituten für Klassische Archäologie und Ägyptologie und Koptologie der LMU München. Beiträge im Film von Prof. Dr. Ulrich Pfisterer und Dr. Cristina Ruggero
1945 richtete die amerikanische Militärregierung im ehemaligen Verwaltungsbau der NSDAP am Königsplatz in München den Central Collecting Point (CCP) ein. Die wichtigste Aufgabe dieser Kunstsammelstelle war die Rückführung der im Zweiten Weltkrieg durch das nationalsozialistische Regime im In- und Ausland entwendeten Raubkunst an die rechtmäßigen Eigentümer. Prof. Dr. Iris Lauterbach vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte berichtet über die politisch heikle und bürokratisch penible Arbeit am Central Collecting Point, die Zeit der „Re-Education“ und die Gründung des Zentralinstituts für Kunstgeschichte. In June 1945 the American Office of Military Government installed the Central Art Collecting Point in the former National Socialist Party buildings on Königsplatz in Munich. The most important task of this art collection point was to restitute cultural property looted by the National Socialist regime during the Second World War to its rightful owners. Prof. Dr. Iris Lauterbach of the Zentralinstitut für Kunstgeschichte reports on the politically delicate work at the Central Collecting Point, the period of “Re-Education” and the founding of the Zentralinstitut für Kunstgeschichte.